Frankfurt (Oder),

Retten einer bewusstlosen Person aus einem Radlader

Am 18.03.17 fand einer der planmäßigen Ausbildungsdienste der Frankfurter THW´ler statt. Neben umfangreichen Vorbereitungen für den 500. Jahrestages der Reformation, mehrerer Ausbildungseinheiten zum Thema "bewegen von Lasten", dem Bau einer Seilbahn und Tiefbauarbeiten, galt es auch eine bewusstlose Person aus einem Radlader zu retten.

Gruppenfoto der Atemschutzgeräteträger

Meist tritt das THW bei Großschadenslagen wie extremen Unwettern, schweren Verkehrsunfällen oder bei Naturkatastrophen wie beispielsweise bei einem Hochwasser in Erscheinung und leistet mit Fachwissen und technischem Gerät Hilfe für Anforderer und Betroffene.

Hinter diesem technischen Know-how verbergen sich jedoch unzählige Ausbildungsstunden, Fort- und Weiterbildungen, Lehrgänge an der THW-Bundesschule oder Schulungen durch andere Hilfsorganisationen oder externen Ausbildungspartnern. Ein fester Bestandteil dieser Wissensfestigung und -erweiterung ist eine regelmäßige, monatliche Ausbildung in unserem Ortsverband. Jeden dritten Samstag im Monat treffen sich die aktiven Kräfte zwischen 07:00 Uhr – 17:00 Uhr und bilden sich sowohl in Theorie als auch in der Praxis aus, um für den Ernstfall gewappnet zu sein.

Die Fachgruppe Führung/Kommunikation, zu deren Hauptaufgaben das Führen von zahlreichen Einheiten und Fachgruppen des THW und anderer Rettungsorganisationen bei Großschadenslagen zählt, bereitete sich intensivst auf das große Jubiläum des Reformationstages vor. Zusammen mit der Polizei und weiteren Hilfsorganisationen wird das THW an diesem Tage in Wittenberg die Koordination über zahlreiche Einsatzkräfte übernehmen und somit einen wichtigen Teil zur Sicherheit beitragen. Beispielsweise muss ein Bereitstellungsraum betrieben werden, wo sich die Einsatzkräfte sammeln, um von dort aus zu eventuellen Einsätzen auszurücken. Bei der Planung eines solchen B-Raumes gilt es nicht nur auf ausreichend Platz zu achten. Wie kann die Verpflegung realisiert werden? Wie schaut es mit Wasser, Strom und Telefonie aus? Wo können Betriebsstoffe abgerufen und Einsatzkräfte untergebracht werden? Diese sind nur ein Bruchteil der Fragen, welche beachten werden müssen.

Die Bergungsgruppen nahmen sich den Themen "Seilbahn" und "bewegen von Lasten" an. Diesen universellen Einheiten stehen zahlreiche Geräte zur Lastenbewegung zur Verfügung, welche sicher beherrscht werden müssen. Angefangen von einfachen Brechstangen über hydraulische Geräte, Schwerlastrollen und Winden können auch pneumatische Geräte wie beispielsweise Hebekissen eingesetzt werden. Auch eine Seilbahn kann unterschiedlich aufgebaut und mit verschiedenen Geräten hergestellt sein. Während dieses Dienstes konnten auch hier Fragen geklärt und hilfreiche Tipps erlangt werden.

Die Fachgruppe Räumen verband ebenfalls das eine mit dem anderen und nutze das große Ausbildungsthema "Erbbauarbeiten" für die Grundsteinlegung eines neuen Bereiches auf unserem Freigelände, welcher zukünftig für Wartungs- und Reparaturarbeiten an Fahrzeugen dienen wird. Auf dem Platz eines ehemaligen Lagergebäudes, welches vor einigen Jahren abgerissen wurde entsteht eine Rampenanlage, welche es ermöglichen wird, Fahrzeuge zu pflegen, zu reparieren als auch problemlos "ein Auge unter das Fahrzeug zu werfen". Die hierfür entsprechend benötigten Auffahrtrampen wurden bereits seit vielen Jahren direkt im Garagentrakt hierfür genutzt, mussten aber aus Platzmangel weichen. Nun wird dieser Bereich in unmittelbare Nähe zu unserer Werkstatt verlegt. Zusätzlich konnte im Rahmen dieser Arbeiten auch der Umgang mit anderen Baumaschinen wie beispielsweise einem Minibagger gefestigt werden.

Zwischenzeitlich wurde auch eine Atemschutzausbildung abgehalten. Unser Atemschutzgerätewart P. Kalisch und Kreisausbilder der Feuerwehr A. Dzurny wiederholten zusammen mit unseren Atemschutzgeräteträgern wichtige Fakten rund um den Umgang mit Pressluftatmer und Co. In einem kleinen Übungsszenario galt es eine bewusstlose Person aus unserem Radlader zu retten. Unter Zuhilfenahme einer Rettungsplattform, hergestellt aus dem Einsatzgerüstsystem könnten die Atemschutzträger in kurzer Zeit die Person sicher aus ihrer misslichen Lage befreien und aus dem angenommenen Gefahrenbereich bringen.

Nach dem Rückbau der einzelnen Ausbildungsbereiche konnte dieser spannende Dienst mit einer kleinen Verzögerung fast pünktlich beendet und die Einsatzkräfte in das wohlverdiente Wochenende entlassen werden.

Wir bedanken uns bei A. Dzurny von der Frankurter Feuerwehr für die tatkräftige Unterstützung im Bereich der Atemschutzausbildung und bei der Zeppelin Rental GmbH & Co. KG für die problemlose Bereitstellung von benötigten Baumaschinen.


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