Fürstenwalde/Spree,

Öffnung der Bunkeranlage "Fuchsbau"

Eine recht ansprechende aber auch schwierige Aufgabe war der "Ausbildungseinsatz" in den Rauener Bergen zusammen mit dem Ortsverband Fürstenwalde.

Schneidbrennarbeiten an der Bunkertür

Vom 04.11.-05.11.2005 war der OV FFO mit der 1. und 2. Bergungsgruppe sowie beiden Fachgruppen ( FK und Räumen ) in Fürstenwalde im Einsatz.

Auf Anfragen des BBN e.V. (Berliner Bunker Netzwerk e.V.), welcher Recherchen, Forschungen und Geschichtliche Dokumentationen in alten Bauwerken durchführt, erklärten sich der Ortsverband Fürstenwalde und Frankfurt (Oder) bereit, im Rahmen eines Ausbildungseinsatzes die Bunkeranlagen zu öffnen. 

Ziel war es, den aus einem alten Bergwerksstollen gebildeten Bunkerkomplex, welcher zuletzt von der NVA als oberste Verteidigungsstellung genutzt wurde und von der Bundeswehr 1994 komplett verschlossen und versiegelt, zu öffnen. 

Die Geschichte dieser Bunkeranlage hier zu erläutern wäre zu umfangreich, geht es ja hier auch nur um den Einsatz des THW OV Frankfurt (Oder).

Für näheres zum Bunker selbst verweisen wir Sie auf folgende Seiten: 

-         http://nva-fuchsbau.privat.t-online.de/

-         http://www.bbn-ev.de 

(Wir weisen darauf hin, das wir für die  Inhalte der hier verlinkten Seiten nicht verantwortlich sind.Dieses geschieht aus rein rechtlichen Gründen) 

Zum Einsatz: 

Die Einsatzleitung des gesamten Einsatzes übernahm unser Zugführer Martin Münter.Als Koordinationsstelle diente die Fachgruppe Führung/Kommunikation unseres OV.Der gesamte Einsatz wurde in 2 Teilabschnitte unterlegt.EA I war die Öffnung des „neuen“ Bunkerabschnittes, EA II die Öffnung des alten Bunkerabschnittes, dem Versorgungsteil. 

Am Freitag, dem 04.11.2005 verlegte die FK ihre Technik gegen 15.00 Uhr nach Fürstenwalde um die Führungsleitstelle aufzubauen.

Gegen 18.00 Uhr rückten der Technische Zug mit der Fachgruppe Räumen vom Ortsverband in Richtung Fürstenwalde aus.

Gegen 18.45 Uhr meldeten wir uns im Funkreis der Einsatzstelle an. Erste vorbereitende Arbeiten wurden uns zugewiesen.So mussten z.b. die Wege zur Einsatzstelle „begehbar“ gemacht werden.Mit Hilfe der 1.BG von Fürstenwalde und Frankfurt, sowie unserer FG Räumen wurden Baumschnittarbeiten und Räumarbeiten realisiert um die Wege für Fahrzeuge frei zu machen.Gegen 23.30 Uhr waren die Arbeiten am Freitag fertig gestellt. 

Am Samstag, den 05.11.2205 begann der Dienst um 07.00 Uhr.Nach dem gemeinsamen Briefing mit Einweisung der Führer und Unterführer begannen wir unsere Aufgaben.

Die 1.BG von Fürstenwalde übernahm den Einatzabschnitt (EA) I.

Der 2.EA wurde von der 2.BG von Fürstenwalde, verstärkt durch die 2.BG von Frankfurt (Oder), und der Fachgruppe Räumen durchgeführt. 

Einsatzbericht EA I : www.ov-fw.de    (Einsätze 2005 – Fuchsbau )

Die Fachgruppe Führung / Kommunikation unseres Ortsverbandes übernahm die Koordination der Einsatzabschnitte. Sie war das Verbindungsglied zwischen der Einsatzleitung und den Einsatzabschnitten. Der ständige Funkverkehr und die Weiteleitung sowie die Erfüllung von Anforderungen war ihre Aufgabe. 

Am EA II, der Öffnung des alten Bunkerwerkes, übernahm die 2.BG von Fürstenwalde die Leitung. Als die Bundeswehr 1994 die Anlage verlies, wurden die ABC-Schutztüren von innen verriegelt. Von außen setzte man als Schutz, vor unbefugter Öffnung und Begehung, eine Steinwand und verfüllte den Hohlraum zwischen dieser und der ersten Tür mit Beton.

Die Fachgruppe Räumen des OV FFO begann damit, unter Hilfe von Radlader und Kompressor mit Aufbrechhämmern, den Beton vor den Schutztüren zu entfernen.Die gemauerte Wand gab recht schnell nach. Der verfüllte Beton der ca. 20 cm – 30 cm stark war, stellte sich aber als recht wiederstandsfähig dar. Vor allem, weil er auch in die Verriegelungen und Scharniere gelaufen war.

Nachdem diese erste Hürde genommen war und alle Betonreste entfernt waren, begannen Helfer des OV FFO mit Hilfe von Schneidbrennern die massiven Türen zu öffnen.

Da es keine genauen Informationen über die Beschaffenheit und den Aufbau dieser hier im „Fuchsbau“ verwendeten Türen gab, verwendeten wir Detailzeichnungen anderer Bunkeranlagen.

So fingen wir an der ersten Tür im oberen Drittel an, einen ca. 75 x 45 cm großen Einschnitt herzustellen. Die Schutztüren bestanden aus massiven ca. 8cm dicken Stahl in der Außenwand. In dem Hohlraum zwischen der äußeren und der inneren Schicht waren 2cm dicke Bewährungsträger angeordnet. Die innere Stahlwand war ca. 4 cm stark.

Alles in allem eine Herausforderung  an die Helfer die, die Schneidarbeiten übernahmen.

In der Zwischenzeit stellten die Helfer der 2.BG aus Fürstenwalde Leiterteile her, um den Innenraum zu betreten.

Nach dem das erste „Loch“ geschaffen war, kühlten die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Fürstenwalde mit Hilfe von Wasser die heiße Bunkertür ab. So konnte der erste Raum, über die angefertigten Leitern betreten werden.

In diesem ersten Raum stellten wir fest, das nur die Verriegelungsstifte für die Drehkurbeln entfernt wurden. Durch Hilfe von 8mm Bolzen war die erste Tür schnell geöffnet.

Der Aufbau der Türen wurde erkundet um somit ein schnelleres öffnen der weiteren Türen zu ermöglichen. Erschwert wurde das weitere öffnen nur durch die zu geringe Sauerstoffzufuhr beim Brennschneiden.

So mussten die Helfer aus Sicherheitsgründen nach ca. 5 Minuten schneiden eine Pause von mindestens 15 Minuten einlegen. Die Helfer der Feuerwehr überwachten ständig den Sauerstoffgehalt der Luft und gaben dementsprechend ihre Warnung.

Aber auch der Einschnitt an der zweiten Tür war schnell hergestellt. Auch an ihr fehlten nur die Verriegelungsstifte. Diese wurden eingesetzt und die Tür geöffnet.

Die 3.Tür war nicht verriegelt und ließ sich ohne Probleme öffnen.Allerdings war ein weiteres vorgehen nur unter Atemschutz möglich. Der gemessene  Luftsauerstoff betrug nur 15 %. Für den Menschen sollte Atemluft aber wenigstens 19 % Sauerstoff enthalten.  

Die 4. Tür wurde durch die Kameraden der Feuerwehr unter Atemschutz geöffnet. Auch diese war nicht verriegelt.

Gegen 17.30 Uhr war der „alte“ Fuchsbaueingang freigelegt.Durch die Kameraden der Feuerwehr wurde Luft mittels großer Lüfter in die Bunkeranlage gepumpt um ihn wenigstens kurzfristig betreten zu können.Das Fernsehteam von PRO 7, welches unsere Arbeiten begleitete konnte einen kurzen Eindruck der Bunkeranlage gewinnen.

Gegen 19.00 Uhr begannen wir die Rückbaumaßnahmen.

Um 21.30 Uhr war der Einsatz für unseren OV beendet und wir traten die Heimfahrt von Fürstenwalde nach Frankfurt (Oder) an.


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