In einem Stumpfgleisbereich mit mehreren EOW (elektrisch ortsgestellten Weichen) kam es zu einer Flankenfahrt zweier Rangierfahrten. Zwei Gruppen gekuppelter Güterwagen befuhren zeitgleich eine Weiche, weshalb sich jeweils ein Waggon beider Rangierfahrten verkeilten und seitlich aus den Gleisbereich aushebelten. Sowohl ein Schüttgutwaggon, als auch ein Autotransportwaggon gerieten hierdurch in gefährliche Schräglage und blockierten den Gleisbereich.
Um 11:00 Uhr erfolgte die Alarmierung durch die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn. Umgehend wurde ein Alarm für alle ausgebildeten Aufgleiser unseres Ortsverbandes ausgelöst. 6 Einsatzkräfte verlegten um 13 Uhr mit dem Mannschafttransportwagen des Ortsverbandes zum Hilfszugstandort am Bahnhof Frankfurt (Oder). Als die Abfahrbereitschaft des Zuges hergestellt, ein Triebfahrzeug zur Verfügung stand und der Hilfszug entsprechend seines zugewiesenden Fahrplans umrangiert wurde, wurde die Notfalltechnik nach Eberswalde überführt.
Vor Ort ergab die Erkundung des Aufgleisleiters das für die Beräumung ein Eisenbahnschienenkran notwendig ist. Dieser wurde umgehend nachgefordert und setzte sich aus Leipzig in Bewegung. Seine Ankunft war zwischen 22 und 23 Uhr geplant. Während die Aufgleismannschaft auf den Kran wartete, wurden vorbereitende Arbeiten für den Kraneinsatz durchgeführt. Unterstützt wurden unsere Kräfte hierbei von Kameradinnen und Kameraden aus dem THW Ortsverband Eberswalde, welcher ebenfalls alarmiert wurde. Dieser stellte neben der Verpflegung aller beteiligten Kräfte auch die großflächige Ausleuchtung der Einsatzstelle sicher.
Nach Ankunft des Eisenbahndrehkranes wurde das gemeinsame Vorgehen geplant, Teile der Oberleitungen abgeschaltet und geerdet und einer der Waggons „an den Haken“ genommen. Während der Schüttgutwagen vom Kran gehalten wurde, wurde die andere Wagengruppe vorsichtig zurück rangiert und kippte mit allen Radsätzen zurück ins Gleis. Der Schüttgutwaggon wurde mittels Kran wieder auf den Schienenkörper gestellt. Gegen 02:15 Uhr war somit der Gleisbereich wieder frei und der Rückbau des Kranes und des Hilfszuges erfolgten.
Auf Grund der erst späteren Eintaktung des Hilfszuges in den Regelfahrplan, wurde die Frankfurter Hilfszugmannschaft durch den THW Ortsverband Eberswalde um 02:15 Uhr nach Frankfurt (Oder) gefahren. Der Hilfszug erreichte gegen 15 Uhr seinen Standort und am Abend des 05.10.23 wurde seine Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.
Wir bedanken uns beim Notfallmanagement der Deutschen Bahn, der Kranmannschaft, allen weiteren Beteiligten Mitarbeitern der DB AG und besonders bei den Kameradinnen und Kameraden des THW Eberswalde für die sehr gute Zusammenarbeit