„Wir respektieren einander und verhalten uns vorbildlich“ lauten die ersten Zeichen des sechsten Leitsatzes. Damit gehen Zuverlässigkeit, Gewissenhaftigkeit und Moral einher. Das THW erkennt, dass für die Verwirklichung des Leitsatzes insbesondere Führungskräfte in der Pflicht sind, beispielhaftes Handeln an den Tag zu legen.
„In jeder THW-Uniform steckt ein Mensch mit Stärken und Schwächen – unabhängig von ethnischer Herkunft, Alter, Geschlecht, Religionszugehörigkeit oder körperlicher Verfassung“, sagt Florian Feierabend, Ortsbeauftragter im rheinland-pfälzischen THW-Ortsverband Landau. „Selbst in Stresssituationen arbeiten wir immer Hand in Hand zusammen. Auf der Basis von gegenseitigem Verständnis und Vertrauen ist es die Aufgabe von uns Führungskräften, eine von Loyalität und Verlässlichkeit geprägte Arbeitsumgebung zu schaffen“, fährt Feierabend fort. Da sich eine offene und respektvolle Arbeitsatmosphäre nicht von selbst kreiert, endet der sechste Leitsatz mit den Worten „unsere Führungskräfte haben eine herausgehobene Verantwortung“.
Vorurteile haben im THW keinen Platz. Als das THW die Charta der Vielfalt im Jahr 2010 freiwillig unterzeichnet hat, hat sich die Bundesanstalt zu einem vorurteilsfreien Umfeld selbst verpflichtet. Die Charta hat das Ziel, Vielfalt in der Arbeitswelt zu fördern und die Gleichstellung aller Organisationsangehörigen voranzubringen. Anerkennung, Toleranz, Fairness und Wertschätzung aller stehen hier im Fokus – unabhängig von den oben genannten Punkten wie Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.
„Im Einsatz steht kein fremder Mensch neben mir, sondern eine THW-Helferin oder ein THW-Helfer, mit der oder dem ich gemeinsam arbeite und dem ich eventuell sogar mein eigenes Leben anvertraue“, berichtet Feierabend. Führungskräfte leben den richtigen Umgang frei von Vorurteilen miteinander vor – egal ob bei der Ausbildung, Übungen oder Einsätzen. Dies verankert sich im Grundverständnis jedes THWlers. Und genau dies ist der elementare Bestandteil für die gute Zusammenarbeit im THW.
Aber Leadership ist nicht gleich Leadership. Nicht jeder ist eine Führungspersönlichkeit. In Lehrgängen, Übungen und bei speziellen Tagungen bildet das THW seine Führungskräfte regelmäßig aus und weiter. Führen kann jeder theoretisch lernen. Aber erst in der Praxis offenbart sich, welche Stolpersteine der Arbeit einer Führungskraft im Weg liegen können. Neben der Grundausbildung, der Fachbefähigung und vielen weiteren flexiblen Ausbildungsmodulen, arbeitet das THW im Bereich Ausbildung mit externen Bildungseinrichtungen zusammen. Durch anerkannte und teilweise zertifizierte Ausbildungslehrgänge erwerben Helferinnen und Helfer Qualifikationen und professionelle Skills, die sie auch außerhalb ihres THW-Lebens einsetzen können. „Transparente Entscheidungen, offene Kommunikation und die Fähigkeit, Aufgaben zu delegieren und die THW-Kräfte dabei gleichzeitig zu motivieren, machen eine gute Führungskraft aus“, erörtert Ortsbeauftragter Feierabend.
Nachdem das THW 2013 seine Leitsätze überarbeitet hat, beschreiben zehn prägnante Aussagen die Werte-Basis für alle Ehren- und Hauptamtlichen im THW. Die Leitsätze machen deutlich, wofür die Menschen im THW einstehen. An vielen Stellen leben die Menschen im THW diese Leitsätze aktiv und wenden sie in ihrem alltäglichen Handeln an.
Davon profitiert die Gemeinschaft, genauso wie jeder und jede Einzelne. Denn die Leitsätze fördern den Zusammenhalt in und die Identifikation mit der Organisation THW. Mit einer mehrere Maßnahmen umfassenden Kommunikationskampagne werden die Leitsätze in den kommenden Monaten vorgestellt, mit dem Ziel die Leitsätze inner- und außerhalb des THW noch bekannter zu machen.