In einem Turnus von zwei Jahren wird vom THW Ortsverband Berlin-Reinickendorf eine große Kraftfahrerausbildung organisiert und durchgeführt. Nach sehr guten Erfahrungen in den letzten Ausbildungen folgten wir auch in diesem Jahr der Einladung und entsendeten elf Kräfte in das sächsische Weißwasser.
Der 29.09. war der Anreisetag für alle Teilnehmer von THW, Feuerwehr und Katastrophenschutz aber auch der Ausbilder und Dozenten von TÜV, Rechtsanwaltskanzleien sowie Fahrlehrer und Mitarbeiter der Berufsgenossenschaft "Verkehr". Dennoch fand unbewusst an diesem Tag bereits ein Teil der Ausbildung statt - Die Anreise als Marschverband. Die Frankfurter Kräfte verlegten mit Mannschaftslastwagen, LKW-Kipper plus Tieflader und Radlader sowie dem Mehrzweckkraftwagen und dem neuem Mannschaftstransportwagen zum Ausbildungsgelände. Später folgte unser PKW OV. Das ausgewählte Ausbildungsgelände befand sich in der Nähe des Truppenübungsplatzes Obderlausitz, auf einem dortigen Feldlagergelände. Die Anreise erfolgte überwiegend per Landstraße, was allen Fahrern viel Aufmerksamkeit abforderte.
Vor Ort angekommen wurden die Kräfte und Fahrzeuge registriert, in den Ablauf der Ausbildungsveranstaltung eingewiesen und ihren Zimmern im Unterkunftsgebäude zugeteilt.
Bereits am folgen Tag ging es in ein straffes Ausbildungsprogramm. In der Theorie wurden eine Vielzahl von Themen behandelt, welche teilweise in den folgenden Tagen im praktischen Bereich nochmals wiederholt wurden. Neben den Themen Ladungssicherung, Seilwindenarbeiten, Marschverbände und Kolonnenfahrten wurden Bereiche wie Sondersignalfahrten, Motoraufbau- und funktion und Rechtliches erläutert. Im Anschluss hatten alle Kräfte die Möglichkeit die Freizeit im Unterkunftsgebäude und dem Außengelände in gemütlichen Runden zu verbringen.
Am zweiten Tag des Camps ging es gruppenweise auf die Geländelehrbahn. Hier konnten die Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer Ihr Geschick und Können sowohl als Fahrer aber auch als Sicherungsposten oder Einweiser beweisen. Verschiedene Stationen verlangten viel ab. Das Wenden auf engstem Raum, das Überfahren von Gräben, losen Untergründen, Steilhängen und Verwindungs- und Engpass-Strecken forderte einiges ab. Im Anschluss tauschten die Gruppen die Bereiche und verlegten unter anderem auf die Freifläche. Hier konten "endlose" Sandpisten mit verschiedenen Steigungen in unterschiedlichsten Fahrbreiten erzwungen werden. Bei einem drohendem Festfahren des Fahrzeuges musste schnell und richtig reagiert werden, dennoch kann es auch den erfahrensten Fahrzeuglenkern passieren das es weder vor noch zurück geht. Hierfür standen sowohl auf der Geländelehrbahn als auch auf der Freifläche ein GKW mit Seilwinde und der Frankfurter Radlader bereit um Fahrzeuge freizuschleppen. Diese Hilfe wurde auch des öfteren in Anspruch genommen. Immer wenn Martinshorn aus den Wäldern schalte, war dies ein Zeichen für die "Bergungsteams". Nach diesem Teils anstrengendem Tag dauerte es auch nicht lange bis die Nachtruhe bei allen Teilnehmern Einzug hielt.
Der vorletzte Tag beinhaltete dann sowohl das statische als auch das dynamische Fahrsicherheitstraining. Mitarbeiter der Berufsgenossenschaft "Verkehr" erläuterten die korrekte Sitzeinstellung, das Einstellen von zahlreichen Spiegeln und zeigten den Teilnehmern die toten Winkel verschiedener Fahrzeuge auf. Auch der Bereich Ladungssicherung wurde nochmals an praktischen Beispielen angesprochen. Zum einen diente als Anschauungsobjekt unser LKW-Kipper mit den verladenen Anbaupaletten des Radladers oder der MzKW mit seinen Rallcontainern. Beim dynamischen Fahrsicherheitstraining brachten Ausbilder des THW den Fahrerinnen und Fahrern die nötigen Handlungsabläufe bei, welche unter anderem bei plötzlich auftretenden Hindernissen im Straßenverkehr notwendig werden. Hierfür konnte ein spezielles Ausbildungsgelände der Bundeswehr genutzt werden, auf welchem Wasserwände verschiedene Hindernisse simulierten und die Untergrundbeschaffenheiten verändert werden konnten.
Am letzten Tag stand neben der Quartierreinigung und der Abfahrtskontrolle schließlich die Heimreise auf dem Plan.
An allen Tagen erfolgte die Verpflegung der Einsatzkräfte durch Kräfte des DRK Reinickendorf-Wittenau, bei welchen wir uns recht herzlich bedanken möchten. Ebenfalls bedanken wir uns bei allen Ausbildern, Planern und Unterstützern für die sehr gute und lehrreiche Ausbildung. Auch der Bundeswehr sei für die Bereitstellung von Unterkunftsgebäuden, Lehrbahnen und anderer Flächen gedankt.
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