Frankfurt (Oder) - Dienststelle/Bahnhof,

Ein besonderes Weihnachtsgeschenk

Am 13.12.14 fand der letzte Ausbildungsdienst, sowie am Abend die Jahresabschlussfeier unseres Ortsverbandes statt. Auch ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk konnte unser Ortsverband in Empfang nehmen.

Kürzer und kleiner aber dennoch Rot und Optimal. So lässt sich ein ganz besonderes "Geschenk" unseres Ortsverbandes beschreiben.

Der THW Ortsverband Frankfurt (Oder) ist eine von Bundesweit 4 THW Dienststellen welche einen Rufbereitschaftsvertrag mit der DB Netz AG unterhalten. Diese bezieht sich auf die personelle Besetzung eines Einheitshilfszuges, ein spezieller Zug welcher von der Deutschen Bahn für Eisenbahnbetriebsunfälle vorgehalten wird.

Ein Jeder hat sich bereits einmal gefragt wie Züge, welche aus verschiedensten Gründen entgleist sind wieder auf die Schiene gestellt werden. Anders als üblich gedacht wird hierzu nur in den seltensten Fällen ein Kran verwendet.

In der Realität werden Waggons oder Lokomotiven mit verschiedenen hydraulischen Hebern angehoben und auf so genannten Verschiebebrücken abgesetzt. Diese Verschiebebrücke wird vorher über das entsprechende Gleis gelegt und bietet so die Möglichkeit das entgleiste Schienenfahrzeug mit Links-Rechts-Bewegungen wieder genau über den Schienenkörper zu positionieren. Erneut angehoben um diese Brücke wieder zu entfernen werden Waggons und Lokomotiven wieder auf die Schiene gestellt.

Das hierfür benötigte Material ist ein Teil der Ausstattung welches auf solchen Hilfszügen verlastet ist. Hinzu kommen Abschleppgeräte welche man als Ersatzräder/Ersatzdrehgestelle bezeichnen könnte. Neben der Möglichkeit die Einsatzstellen auch mit Strom und Licht zu versorgen sind diverse weitere Werkzeuge und Geräte an Bord um in unterschiedlichsten Situationen zu helfen.

Besetzt werden solche Züge im Normalfall mit Bahn-Mitarbeitern. Dennoch zieht auch hier der demografische Wandel nicht spurlos vorbei, so dass an bestimmten Standorten das entsprechende Personal fehlt. Daher besteht in Dresden, Singen, Niebüll und Frankfurt (Oder) jeweils ein solcher Rufbereitschaftsvertrag mit dem THW. Wir stellen das Personal welches regelmäßig an der Technik geschult und an bahneigenen Schulungsstätten ausgebildet wird.

Der Hilfszug am Bahnstandort Frankfurt (Oder) besteht aus insgesamt 3 Waggons. Einem Energieversorgungswagen, einem Geräte-, sowie einem Personalwaggon. Jedoch sind diese Züge bereits über 40, ja schon fast 50 Jahre alt. Da Sicherheit an oberster Stelle steht, gefolgt von Wirtschaftlichkeit und weiteren Faktoren musste die Deutsche Bahn handeln. Mehrere Prototypen wurden entwickelt und erprobt bis ein neuer Hilfszug "gefunden" wurde.

Nun nur noch aus einem Waggon, jedoch bei weiten Moderner und Optimierter als sein Vorgänger, konnte auch für Frankfurt (Oder) ein neuer Hilfszug bereitgestellt werden.

Ein Auslieferungsdatum wurde für Mitte nächsten Jahres angesetzt, jedoch haben einige unserer Kräfte welche am 12. und 13. Dezember per Bahn anreisten einen ungewöhnlichen Nachbarn neben dem Hilfszug entdeckt. "Der neue ist da!!" hieß es. Sehr überrascht aber glücklich wurde er am Samstag in Empfang genommen. Unserer Kräfte reisten kurzer Hand nach der Ausbildung zum Bahnhof um ihn zu begutachten. Ortsbeauftragter und Verantwortlicher Hilfszugbeauftragter, Mark Langhammer, präsentierte allen stolz den neuen Wegbegleiter bei künftigen "Bahneinsätzen". Im gleichen Zuge wurden Neulinge und unsere Jugendgruppe in die Welt des Hilfszuges eingewiesen. Wie wird was gemacht, welche Technik gibt es dazu, wie wird angefordert etc. All solche Fragen wurden von Verantwortlichen Helferinnen und Helfern vermittelt.

Leider konnte der Neue Hilfzug vorerst nur von Außen begutachtet werden. Seid Montag sind aber sowohl der Hilfszugbeauftragte M. Langhammer sowie zwei Aufgleisleiter in Fulda um eine detailierte Einweisung in den Neuen Zug sowie seiner technischen Ausrüstung (SMS-Warnsystem, Störungsmeldungen, Einbruchsschutz etc.) zu erhalten. Ab Mittwoch wird dann mit der Umladung der Aufgleistechnik begonnen so das in zukünftigen Einsätzen der neue Hilfszug mit bewährter Technik verwendet werden kann.


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