Nach heftigen Niederschlägen im Oderbruch vor einer Woche, mit teilweise 200 Litern pro Quadratmeter, und die seit dem Oderhochwasser ohnehin hohen Grundwasserstände haben zu Überschwemmungen im Oderbruch geführt. Felder und Wiesen waren überschwemmt.
THW-Helfer aus den Ortsverbänden Seelow, Frankfurt (Oder) und Lübben wurden vom Gewässer- und Deichverband Märkisch-Oderland zur Unterstützung angefordert, weil die Entwässerungsgräben der Region randvoll und die Schöpfwerke überlastet sind. Seit dem Wochenende sinken die Pegel an der Alten Oder langsam, dennoch kann das stehende Wasser nicht ohne zusätzliche Maßnahmen abfließen.
14 Helfer der 1. und 2. Bergungsgruppe aus Frankfurt (Oder) unterstützen ab Mittwoch den OV Seelow. Vor Einbruch der Dunkelheit wurde um das Schöpfwerk Gusow ein Damm mit Sandsäcken, Faschinen, Folie und Pfählen gebaut.
Des weiteren wurden durch die Bergungsgruppen im Bereich Küstrin-Kietz jeweils Pumpstationen aufgebaut, die in 12-Stunden-Schichten betrieben wurden. Nur so gelang es, teilweise durch künstliche Anstauungen und Umpumpungen, die Fließgeschwindigkeit in den alten Meliorationsgräben zu erhöhen. Der Einsatz wurde durch unsere Helfer bis Freitag fortgesetzt.
Das Oderbruch, ist mit einer nur 2 – 5 Metern über dem Meeresspiegel liegenden Fläche von 640 km² die größte in sich geschlossene Niederungslandschaft Brandenburgs. Friedrich II. ließ das Oderbruch mit einem Entwässerungssystem trocken legen, brachte die Oder in ein neues Flussbett und ließ Deiche bauen. Die Oder wurde damit kürzer und war für den Schiffsverkehr besser geeignet. Wertvolle landwirtschaftliche Flächen konnten gewonnen werden.
Leider wurde dieses Melorationssystem seit der Wende nicht mehr gepflegt. Teilweise wurden Pumpstationen abgebaut und Gräben versiegelt um Bauland zu schaffen. Jetzt recht sich die Natur!