Frankfurt (Oder),

Bahneinsatz auf der Oderbrücke Richtung Polen

Am 09.12.12 wurde unsere Hilfszugmannschaft um 14:00 Uhr, mit dem Einsatzstichworten "Hilfszugeinsatz dringlich" durch die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn alarmiert. Auf der Oderbrücke kam es zu einem Eisenbahnbetriebsunfall.

mittels Brennschneider wurden die Achsen und Radkränze zerlegt

Auf der Brücke entgleiste in Fahrtrichtung Poznan (Polen) ein Drehgestell eines Wagons eines Güterzuges. Der Wagon fuhr über 2 Wegrollsicherungen (Hund genannt) und fuhr ca. 500 Meter weiter über Weichen und Schotter, wodurch sämtliche Federn und Halterungen der Achsen brachen und abfielen. Somit lagen beide Achsen des Drehgestells lose im Gleisbett und machten ein "aufgleisen" somit unmöglich. Nach einer Einschätzung des Aufgleisleiters zusammen mit dem Notfallmanager und einem Wagenmeister der Bahn wurde entschieden beide Achsen mittels Brennschneider zu zerlegen. Auch waren weitere Sicherungsmaßnahmen notwendig, beispielsweise das abschalten der Oberleitung und vorübergehendes Stilllegen des Zugverkehrs auf dieser Strecke. 

Nach der Freigabe durch den Notfallmanager begannen die Helfer den Wagon mit Hydraulikzylindern anzuheben, mit Holz zu unterbauen und somit das Drehgestell freizulegen. Mit Hilfe der Brennschneidausstattung des Hilfszuges wurden die jeweils 1 Tonne schweren Achsen aus dem Gleisbett entfernt. Auf Grund der hohen Festigkeit und der Dicke dieser Achsen und Radkränze nahm dies viel Zeit in Anspruch so das zwischenzeitlich Beleuchtungstechnik aufgebaut werden musste. 

Nach dem beide Achsen zerlegt und aus dem Unfallbereich entfernt wurden, konnte mit dem Aufbau des Robels (Abschleppgerät) begonnen werden. Zwischenzeitlich wurde auch der Fahrbetrieb auf dem Nachbargleis wieder aufgenommen, da in den umliegenden Bahnhöfen sich die Züge aufstauten. Dadurch mussten die arbeiten immer wieder unterbrochen werden. 

Das Abschleppgerät wurde unter den Wagon, genauer dem defekten Drehgestell platziert und gesichert. Als nächsten Schritt galt es den defekten Wagon an den Hilfszug zu koppeln und diesen in das Bahnbetriebswerk zu bringen. Die gesamte Strecke von der Oderbrücke bis in das Bahnbetriebswerk im Bahnhofsbereich Frankfurt (Oder) wurde in Schrittgeschwindigkeit gefahren, da Helfer neben dem Robel laufen mussten da dieser nicht für den regulären Fahrbetrieb ausgelegt ist. Nach weiteren Rangierarbeiten am Bahnbetriebswerk und im Bahnhof Frankfurt (Oder) konnte der Einsatzhilfszug wieder an seinen Standort abgestellt werden und die Mannschaft in den Ortsverband verlegen.

Um 6:30 Uhr wurde nach Herstellung der Einsatzbereitschaft des Hilfszuges und weiterer zwischenzeitlich benötigter Einsatztechnik und Fahrzeugen der Einsatz beendet.

Insgesamt waren 13 Helfer während des 16 Stündigen Einsatzes vor Ort.


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